Ich weiß, ich bin spät, aber zum Glück noch nicht zu spät. MSDN Deutschland hat zur Blog-Parade aufgerufen und fragt nach den drei Lieblings-Entwickler-Tools.
Nachdem Mario, Alex, Jan und viele andere auch schon mit gemacht haben, möchte ich meinen Senf selbstverständlich auch zum Besten geben.
Das Visual Studio zur Grundausstattung eines Entwicklers gehört setze ich mal voraus und lasse es daher außen vor. Nun aber zu meinen Top 3.
Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft mir dieses Tool schon in unangenehmen Situationen geholfen hat. Wer kennt die Situation nicht:
Man entwickelt eine Applikation Auf dem Entwicklungs- und Testsystemen läuft Sie großartig Beim Kunden stürzt sie ab Man hat weder eine vernünftige Fehlermeldung, noch einen aussagekräftigen Eintrag in der Log-Datei Der Fehler ist bei uns nicht nachvollziehbar Wir dürfen mit unserem PC nicht ins Kundennetz und Visual Studio oder CoreDbg dürfen wir dort auch nicht installieren „Pech gehabt, lieber Kunde“ oder wirres Code-Ändern ist keine valide Option ;-)
Wenn es so weit ist, hilft nur noch ein ganz tiefer Griff in die Werkzeugkiste, nämlich der zu WinDbg. Für diejenigen, die ihn nicht kennen: WinDbg ist ein unmanaged (native) Debugger mit grafischer Benutzeroberfläche. Dank der SOS Erweiterung kann man ihn jedoch wunderbar dazu verwenden, auch managed Code zu debuggen. Zugegeben, der Komfort liegt etwas hinter dem des in Visual Studio integrierten Debuggers, aber in der Not nimmt man schließlich, was man bekommen kann. Das tolle an diesem Debugger ist nämlich, dass er nicht installiert werden muss, sondern direkt vom Stick gestartet werden kann. Außerdem “sieht” er etwas mehr als der in VS integrierte Debugger, denn schließlich ist er ja eigentlich ein unmanaged Debugger. Bei Interesse könnte ich mich übrigens dazu verleiten lassen, mal ein WinDbg Einsteiger Tutorial zu schreiben, oder zumindest mein “Cheat-Sheet” hier aufs Blog zu packen. Also einfach die Kommentarfunktion dieses Eintrags nutzen!
Infragistics NetAdvantage
»Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance« lautet ein geflügeltes Wort. Dass Menschen einander innerhalb weniger Augenblicke beurteilen, ist allgemein bekannt. Da diese Beurteilung vor allem anhand optischer Gesichtspunkte statt findet, achten viele Menschen heutzutage in besonderem Maße auf ihr Äußeres. Nur so lassen sich wichtige erste Begegnungen, wie zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch, erfolgreich meistern.
Ähnlich wie das menschliche Äußere bei einem Vorstellungsgespräch, kann auch das Äußere einer Softwareapplikation – also die Benutzeroberfläche – im Zweifelsfall über Sieg oder Niederlage (kaufen oder nicht kaufen!) entscheiden. Der Grund dafür ist, dass viele Benutzer, vor allem solche, die technisch nicht sonderlich versiert sind, vom Eindruck der Benutzeroberfläche auf die Gesamtqualität der Software schließen. Komplexe, überladene Bildschirmmasken, deren Design an ein typisches Look and Feel von vor zehn Jahren erinnern, mindern potentiell also den kommerziellen Erfolg einer Anwendung. Dies gilt besonders dann, wenn die Konkurrenz ihre Hausaufgaben gemacht hat!
Reichte es vor 15 Jahren noch vollkommen aus, einfach nur die Bedienung der Applikation mit der Maus zu unterstützen, erwarten Anwender heute doch einiges mehr. Angeregt von innovativen Oberflächenelementen in Applikationen großer Hersteller, wie zum Beispiel Apples Coverflow, das Ribbon in Microsoft Office 2007 oder interaktiv gruppierbarer Tabellen wie in Microsoft Outlook, erwarten Endanwender solche Features auch in anderen, also unseren Applikationen.
Leider kommt man mit den Bordmitteln, die Microsoft Visual Studio bis zur Version 2008 an dieser Stelle liefert nicht immer ans Ziel. So sind zum Beispiel weder Ribbons, noch interaktiv gruppierbare Tabellen oder Excel ähnliche Diagramme „out-of-the-box“ möglich.
Möchte man die Anforderungen an eine konkurrenzfähige Oberfläche also erfüllen, kommt man (wirtschaftlich gesehen) kaum um den Einsatz einer 3rd Party UI Komponentensuite herum.
Die Suite meiner Wahl ist Infragistics NetAdvantage. Die Komponenten sehen nicht nur top aus, sondern bieten auch alle Features, die das Entwicklerherz begehrt.
StyleCop
Konsistente Quellcode Formatierungen in einem Projekt mit mehreren Entwicklern. müssen dank StyleCop kein Wunschtraum mehr bleiben. Jedem, der im Team entwickelt kann ich dieses Tool nur wärmstens ans Herz legen!
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